DIHK für dauerhafte Senkung der Energiesteuer auf Gasverbrauch
Adrian: Verringerung der Mehrwertsteuer für Betriebe in der Regel wirkungslos
Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. 22.8.2022
Eine vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas, wie von der Bundesregierung geplant, nützt der Wirtschaft wenig – darauf verweist Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Stattdessen mahnt er, bei der Energiesteuer anzusetzen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte angekündigt, den Mehrwertsteuersatz auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent zu verringern, solange auch die Gasumlage erhoben wird – also bis Ende März 2024.
"Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Gas ist für die Unternehmen in der Regel wirkungslos, weil sie in ihren Büchern ein durchlaufender Posten ist", sagt dazu Peter Adrian. "Stattdessen wäre eine dauerhafte Senkung der Energiesteuer auf den Gasverbrauch der Betriebe auf das europäische Mindestniveau eine einfache und schnell wirkende Entlastung." Das wichtige Preissignal für den effizienten Gasverbrauch werde dadurch angesichts der dramatischen Preissteigerungen der letzten Monate nicht beeinträchtigt, stellt er klar.
"Angesichts der stark gestiegenen Gaspreise haben aber insbesondere energieintensive Unternehmen ihre Einsparmöglichkeiten ohnehin bereits ausgeschöpft." Klar sei aber auch: "Die Betriebe benötigen in den kommenden Monaten weiterhin hohe Gasmengen – vor allem auch für Prozesswärme und als Rohstoff in der Produktion."
Neue Umlagen verteuern Gas um 3,5 Cent
Die stark erhöhten Bezugskosten für Unternehmen resultierten nicht nur aus den hohen Marktpreisen, betont DIHK-Präsident. "Sie werden zusätzlich befeuert durch die neu eingeführten Umlagen auf Gasspeicher, Gasbeschaffung sowie die Anhebung der Regelenergieumlage – in der Summe verteuert das den Gasverbrauch nochmals um 3,5 Cent pro Kilowattstunde."
Das bedrohe die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen im internationalen Umfeld, warnt Adrian – immer häufiger drohten Produktionseinschränkungen. "Umso dringender brauchen die Betriebe jetzt schnelle Entlastungen", so sein Appell.
Quelle: dihk.de